Mittwoch, 26. Mai 2010

Wunschtag

Wegen einer Buchverlosung auf www.lovelyBooks.de habe ich mir mal Gedanken darüber gemacht, wie mein perfekter Wunschtag aussehen würde. Der Hintergrund: Man kann dort das neuste Buch von Cecelia Ahern "Ich schreib dir morgen wieder" gewinnen.
Und die Aufgabe lautete, einen Tagebucheintrag zu schreiben, wie wir ihn gerne mal selber vorfinden wollen.
Ich habe das hier geschrieben:

Liebes Tagebuch.

Ich weiß nicht wie ich es sagen soll, aber heute war der schönste und wundervollste Tag meines Lebens. Du musst wissen, ich hatte einen Traum, einen Wunsch. Mein Wunsch und mein Traum war es, meinen verstorbenen Onkel nochmal zu sehen. Ich weiß, das mag jetzt ein bisschen merkwürdig klingen, aber ich habe ihn gesehen. Ich war draußen an einem See. Die Sonne hat geschienen. Ich war in Gedanken versunken und hab es erst nicht richtig wahrgenommen. Doch als ich wieder in der Realität angekommen war, sah ich ihn vor meinen Augen. Ich dachte ich bin verrückt, aber er war da. Als ich näher zu ihn ran gehen wollte, verschwand er wieder. Es war anscheinend nur ein Trugbild. Aber es war ein schönes Trugbild. Als mein Onkel wieder verschwand hat er mir ein Geschenk gegeben. Er schenkte mir sein schönstes und liebstes Lächeln. Ich hatte Tränen in den Augen. Es waren Freudentränen.
Vielleicht, liebes Tagebuch, wollte er mir den Weg weisen. Vielleicht war es auch ein Zeichen. Vielleicht sollte ich endlich von ihn loslassen und mein Leben leben.
Aber kann man einen Menschen, der einem so nahe stand, den man geliebt hat und noch heute vermisst einfach so loslassen ?
So viele Frage und keiner kann mir eine Antwort geben. Aber eins ist mir gewiss. Es war der schönste Tag meines Lebens. Ich würde ihn gegen nichts auf der Welt eintauschen wollen.

In Liebe

Nicole


Zudem muss ich sagen, dass da nichts dran erfunden ist. Ich habe meine Onkel, der gerade mal 35 Jahre alt wurde und den ich an Krebs verloren hatte, im Alter von 13 Jahren verloren. Zu der Zeit hatte ich aber wahnsinnige Probleme mit meinen Eltern, weswegen mein Onkel zu meiner Bezugsperson wurde. So oft es ging, verbrachte ich meine Zeit mit ihm. Ich habe ihn mehr geachtet und geliebt als meine Eltern. Das mag sich jetzt sehr hart anhören, aber es war wirklich so. Als ich diesen Eintrag verfasst hatte, hatte ich Tränen in den Augen. Immer wieder war dieses letzte Bild von ihm vor meinem inneren Auge. Ich vermisse ihn heute noch immer und ich weiß auch, dass das noch einige Zeit lang dauern wird, bis ich damit abschließen kann. Die zeit mit ihm war so wundervoll und doch so kurz. Er war doch erst mit 31 Vater geworden. Hatte zwei Kinder und war glücklich verheiratet. Es ist so ungerecht. Menschen, die sterben wollen, aufgrund ihres Alters oder wegen irgendwelchen Krankheiten sterben nicht. Und Menschen, die noch jung sind und deren Leben so wundervoll ist werden einfach aus dem Leben gerissen. Das ist echt unfair, aber, wie manche jetzt sagen würden, der Lauf der Dinge.

In dem Sinne verabschiede ich mich jetzt.

Liebe Grüße

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